In einem Schreiben informierte Frank Thumm, Hauptgeschäftsführer des Württembergischen Fußballverbands über die Entscheidung, die laufende Meisterschaftsrunde 2020/21 mit sofortiger Wirkung zu beenden:
„Da die erforderliche Anzahl von Spielen für eine sportliche Wertung nicht erreicht ist, bleibt als Konsequenz daraus nur die Annullierung der Saison.
Eine sportliche Wertung hätte nach der letzten Änderung der wfv-Spielordnung im Februar 2021 vorausgesetzt, dass mindestens 75 Prozent der Mannschaften einer Staffel sämtliche Spiele der Hinrunde absolviert haben. Mit Blick auf das Ende des Spieljahres ist das zeitlich nicht mehr möglich. Konkret bedeutet das für alle Spielklassen von der Verbandsliga bis zu den Kreisligen, dass es weder Auf- noch Absteiger gibt und mit demselben Teilnehmerfeld in die neue Saison 2021/22 gestartet wird. Die Entscheidung betrifft sowohl Herren und Frauen als auch die Jugend.
Ausgenommen von der Entscheidung sind die Pokalwettbewerbe, sowohl auf Verbands- als auch auf Bezirksebene. Im DB Regio-wfv-Pokal stehen insgesamt nur noch vier Spiele aus, um auf sportlichem Wege einen Teilnehmer für den sowohl sportlich als auch finanziell äußerst attraktiven DFB-Pokal zu ermitteln. Wie mit den Bezirkspokalen verfahren wird, soll zeitnah geklärt werden – das letzte Wort haben hier die Bezirke selbst.
Grundlage der Beiratsentscheidung sind die anhaltenden Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, die eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs bis zum 9. Mai nach einer angemessenen Vorbereitungszeit unmöglich machen. Dieses Datum hatten wir als spätestes Datum für den Re-Start in unserer Spielordnung verankert, um wenigstens die Hinrunde beenden und somit eine sportliche Entscheidung über Auf- und Absteiger herbeiführen zu können.
Von der Entscheidung ausgenommen sind außerdem die baden-württembergischen Oberligen der Herren, der Frauen und der Jugend. Insbesondere im Falle der Herren-Oberliga sind aufgrund des Übergangs zur Regionalliga Südwest, die ihre Saison nach aktuellem Stand zu Ende spielen und auch Absteiger ausweisen wird, die Aufstiegsfragen noch ungeklärt. Die Spielkommission der Oberliga Baden-Württemberg erarbeitet dazu derzeit einen Vorschlag für die Gesellschafterversammlung, dies unter Berücksichtigung der verbandsrechtlichen Rahmenbedingungen der Regionalliga Südwest. Dass „die Auswirkungen auf über- und untergeordnete Spielklassen sowie die Entscheidungen anderer Ligaträger“ zu berücksichtigen sind, sieht der bereits im Juli 2020 beschlossene § 4a der wfv-Spielordnung in Nr. 2 ausdrücklich vor.
Uns ist sehr wohl bewusst, die sich die Mehrheit der Vereine eine frühere Entscheidung gewünscht hat. Andererseits haben die Vereine, die sich noch Hoffnungen auf einen Aufstieg machen konnten, darauf gedrängt, so lange wie möglich zuzuwarten. Es war daher unumgänglich, sich die Option, die Saison über den Abschluss der Hinrunden noch zu einer sportlichen Wertung zu führen, so lange wie möglich offen zu halten. Nachdem eine Annullierung für einige Verein teilweise auch wirtschaftlich erhebliche Folgen hat, war es sachgerecht erst jetzt zu entscheiden, nachdem feststeht, dass in der verbleibenden Zeit bis zum Ende des Spieljahres am 30. Juni keine sportliche Entscheidung mehr herbeigeführt werden kann.“