Neujahrsempfang der Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Gmünd

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Feier mit Karl Allgöwer, Schiedsrichterimpuls und Ehrungen

Schon zur Tradition geworden ist der jährlich stattfindende Schiedsrichter-Neujahrempfang der Gruppe Schwäbisch Gmünd, der wieder im katholischen Gemeindezentrum in Herlikofen abgehalten wurde. Bei der wiederum gelungenen Feier mit einem überaus interessanten Programm zeigten die Unparteiischen eindrucksvoll, wie sie außerhalb der Spielfelder Kameradschaftspflege betreiben.

Der Einladung zum Neujahrsempfang waren am vergangenen Sonntagmorgen nicht nur zahlreiche Gmünder Kameraden samt Partnerinnen gefolgt, sondern auch Gäste aus den benachbarten Schiedsrichtergruppen, was wieder einmal zeigt, dass die Kameradschaft unter den Schiedsrichtern über die Gruppengrenze hinaus gelebt wird. Nach dem Sektempfang, bei dem man sich noch ein gutes und gesundes neues Jahr wünschte, konnte der Gmünder Schiedsrichterobmann Frank Dürr rund 110 Teilnehmer in voll besetzten Kirchengemeindezentrum in Herlikofen begrüßen. Er blickte in seiner Ansprache auf das abgelaufene Kalenderjahr 2016 zurück, schaute nach vorne und sagte Dank. Momentan hat die Gmünder Gruppe 154 Schiedsrichter, die sich in 116 aktive Schiedsrichter und 31 Passive (mindestens 25 Jahre Schiedsrichter) aufteilen, was fünf aktive weniger im Vergleich zum Vorjahr ausmacht. Von den Gmünder Referees wurden im vergangenen Kalenderjahr 2016 insgesamt 2.753 Spiele geleitet, was im Durchschnitt pro Schiedsrichter über 23 Spielleitungen macht. Für diesen Einsatz bedankte sich Dürr bei allen Kameraden. „Ohne euer Engagement und euren großen Einsatz wäre dies nicht möglich.“ Ebenfalls galt sein Dank allen Partnerinnen: „ Es ist nicht selbstverständlich Woche für Woche, meist noch sonntags, auf den Partner freiwillig zu verzichten.“ Weiter galt sein Dank den Ausschussmitgliedern die in vielen ehrenamtlichen Stunden über das Jahr hinweg verteilt die verschiedensten Aufgaben zum Wohle der Gruppe bewältigt hatten, sowie bei seinen beiden Vorgängern Adalbert Glanert, Berthold Reck und Hans Schulig, die der Gruppe immer noch mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Ein Schiedsrichter muss sich immer wieder auf Neuerungen einstellen“, so Dürr, der zudem darauf einging, dass zum Rundenbeginn 2016/17 mit 95 Regeländerungen die größte Regeländerung der Fußballgeschichte stattfand. Zudem stellt der Verband zur neuen Runde bis einschließlich zur E-Jugend sein Passwesen auf „Pass online“ um. Einige benachbarte Bezirke nehmen bereits in dieser Saison in einem Pilotprojekt daran teil. Parallel zur Spielklassenreform der Bezirke ist letztes Jahr im Schiedsrichterbereich der „AG Masterplan“ angelaufen. Dabei wurden von allen Schiedsrichtergruppen die Anzahl der Schiedsrichter, die Anzahl der Spiele sowie die Spielklassen, die besetzt werden, verglichen. Anschließend wurde eine Analyse durchgeführt, ob es noch allen Schiedsrichtergruppen möglich ist den Spielbetrieb ordentlich aufrecht zu erhalten und auch genügend Ehrenamtliche für den Ausschuss und ein Obmann gefunden werden kann. Die Zahlen wurden den Gruppenobleuten zum Jahresbeginn zur Verfügung gestellt. Von den derzeit 40 Schiedsrichtergruppen in Verbandsgebiet liegt die Gmünder Gruppe mit allen Zahlen jeweils im Mittelfeld. Ziel ist es im Verbandsgebiet mögliche Änderungen in die Schiedsrichter-Hauptversammlungen, die Anfang nächsten Jahres stattfinden werden, einfließen zu lassen.

Im Namen des Verbands und des Bezirks bedankte sich der Bezirksvorsitzende Jens-Peter Schuller zudem bei den Schiedsrichtern für die tolle und gute Arbeit im vergangenen Jahr. „Bitte mache sie mit dem gleichen Engagement weiter“, so Schuller, ebenso der Bezirks-Schiedsrichter-Obmann Josef Schneider von der Schiedsrichtergruppe Aalen, der in einem Grußwort. Zudem ging dieser noch auf das vergangene Jahr in der Gmünder Gruppe ein.

Als nächstes hielt Pfarrer und Schiedsrichterkamerad Johannes Waldenmaier wieder einen Vortrag. Dabei zeigte er wieder einmal mehr eindrucksvoll,  wie er Jahr für Jahr neue Themen aufbereiten und vortragen kann. Bei diesem in Reinform vorgetragenen Schiedsrichter- und Sportimpuls mit dem Titel „Doping“ und „Täuschung“ im Sport griff er die große Dopingaffäre im vergangenen Jahr in Zusammenhand mit den Olympischen Sommerspielen sowie die aktuelle Diskussion um die Schwalbe von RB Leipzig Spieler Timo Werner auf und kritisierte unter anderem dabei, dass der Sport dabei für nationale Interessen missbraucht wird.

Schiedsrichter zu sein ist nicht immer ein leichtes Amt. Im Laufe der Jahre hat sich so mancher einiges an Kritik anhören müssen. Umso erfreulicher ist es, dass es doch immer wieder Kameraden gibt, die dieses Hobby trotzdem über sehr lange Zeit ausüben. Neun dieser langjährigen Schiedsrichter wurden im würdigen Rahmen des Neujahrsempfangs von Obmann Frank Dürr nach dem Mittagessen, man konnte sich am warmen und leckeren Buffet selbst bedienen, geehrt. Höhepunkt der Ehrungen war die Ehrung von Schiedsrichter Dietmar Abele von der TSGV Waldstetten für 30 Jahre Schiedsrichterzugehörigkeit, der neben der Ehrung von der Schiedsrichtergruppe auch noch die Verdienstmedaille des Sportkreises Ostalb aus den Händen des Vorsitzenden Manfred Pawlita verliehen bekamen. Pawlita bedankte sich im Rahmen seiner Laudatio zudem mit einem Grußwort bei allen Schiedsrichtern für deren Engagement und griff auch noch kurz einige aktuelle Themen auf.

Anschließend folgte ein „Fußballtalk.“ Als Gast stand dieses Jahr der ehemalige Spieler des VfB Stuttgart, Karl Allgöwer, zur Verfügung, der mit 338 Bundesligaspielen und 129 Toren auch die meisten Bundesligaspiele und Tore für den VfB Stuttgart bestritten bzw. erzielt hat. Moderiert wurde das Gespräch von Moderator Ralph F. Wild. Allgöwer entgegnete der Frage seines Wohlbefindens mit einem „sehr gut“ und er würde sich noch mit täglichem Jogging fithalten. Zwar sei er an der Fitness von früher nah dran, würde es sie aber als nicht mehr ganz ausreichend bezeichnen, meinte der Ex-Profi schmunzelnd. Für die aktuelle Entwicklung im Fußballsport habe er wenig Verständnis. „Früher konnten wir uns auch eine warme Mahlzeit am Tag leiten, ohne dafür Millionen aus z.B. China zu generieren. Ich bin da aber noch einer von der alten Sorte“, entgegnete Allgöwer. Zu der aktuellen Situation des VfB Stuttgart, meinte er, dass sein Herz bluten würde. „Unter meiner Zeit als Profi hattest du schon Angst und Bammel vor dem 7. Tabellenplatz und heute fährst du nach Heidenheim um musst dort mit einer Niederlage rechnen“, seufzte Allgöwer. Er glaube aber trotz all der Turbulenzen in der Anfangszeit der Saison mit Hannes Wolf den richtigen Trainer zu haben um den Wiederaufstieg perfekt zu machen. „Alleine vom Etat und der Qualität im Kader, müsse der VfB aufsteigen“, sagte er zuversichtlich. Nach der gezielten Fragerunde, welche von Ralph Wild ausgezeichnet aufgebaut wurde, nahm sich Allgöwer noch die Zeit, um ein paar Fragen der anwesenden Schiedsrichterkameraden zu beantworten. Dieses Angebot wurde sehr dankend angenommen. Zusammenfassend war es eine sehr Interessante und teilweise lustige Fragerunde, welche den Schiedsrichtern noch lange in Erinnerung bleiben wird.

 

Anschließend trug Lidwina Röhrich, Witwe des früheren Schiedsrichterkameraden Johann Röhrich, noch ein Schiedsrichtergedicht vor, ehe man bei Kaffee und Kuchen den Neujahrsempfang gemütlich ausklingen ließ. Auch in diesem Jahr waren die Anwesenden mit der Veranstaltung sehr zufrieden und wünschen sich eine Wiederholung im nächsten Jahr.

 

Geehrt wurden im Einzelnen:

Ehrennadel des württembergischen Fußballverbandes in Bronze (15-jährige Schiedsrichtertätigkeit): Andreas Klause (TSV Hüttlingen)

Ehrennadel des württembergischen Fußballverbandes in Silber (20-jährige Schiedsrichtertätigkeit): Hayati Bestepe (SV Pfahlbronn) und Tarik Ceker (Ermis FC Schwäbisch Gmünd)

Ehrennadel in Gold (25-jährige Schiedsrichtertätigkeit): Gerhard Schmid (VfL Iggingen)

30-jährige Schiedsrichtertätigkeit: Dietmar Abele (TSGV Waldstetten)

35-jährige Schiedsrichtertätigkeit: Hans-Peter Burda (TSV Waldhausen)

40-jährige Schiedsrichtertätigkeit: Manfred Bauer (FC Alfdorf) und Hermann Ostertag (SV Lautern)

50-jährige Schiedsrichtertätigkeit: Theodor Heilig (TSGV Waldstetten)

 

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