Shoot-Outs statt Elfmeterschießen, Zeitstrafen statt gelber Karten und Benimm-Regeln für Profis stünden derzeit zur Debatte, erklärte Marco van Basten, Technischer Direktor des Weltverbandes. Shoot-Outs sind aus dem Hockey bekannt. Sie seien spektakulär für die Zuschauer und interessant für den Spieler, so van Basten. Der Niederländer beschreibt den Ablauf so: „Jede Mannschaft hat fünf Versuche: Der Schiedsrichter pfeift, dann läuft der Spieler aus 25 Metern auf den Torwart zu. Innerhalb von acht Sekunden muss die Aktion abgeschlossen sein. Der Torwart darf den Strafraum nicht verlassen, wenn er pariert, ist es vorbei.“ Um bei 48 Mannschaften und 16 Dreier-Gruppen unfaire taktische Kniffe zu verhindern, ist anzunehmen, dass die FIFA mit dieser Maßnahme Unentschieden abschaffen will.
Ein zweiter Reformgedanke betrifft die Gelben Karten. „Von einer Gelben Karte für den Gegenspieler hast du als angreifende Mannschaft wenig“, sagte van Basten: „Eine Idee ist, die Gelbe Karte durch eine Zeitstrafe von fünf oder zehn Minuten zu ersetzen. Das schreckt ab.“
Protestierenden Profis könnte es zukünftig ebenfalls schneller an den Kragen gehen. So solle es künftig nur noch den Spielführern erlaubt sein, mit den Schiedsrichtern über strittige Situationen zu sprechen. „Ich bin sicher, das Verhalten der Spieler könnte besser sein. Wir denken darüber nach, wie wir das wieder zurück in die richtige Richtung bringen können“, sagte van Basten. Der ehemalige Fußball-Profi ist seit Oktober Leitender FIFA Beauftragter für Technische Entwicklung und in dieser Funktion auch für das Schiedsrichterwesen zuständig.
Quelle: DFB